Stimmt, die helle Kugel ist näher dran...

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07.09 | 18:04

Schöne Grüße an Gerd Grettka.

25.08 | 12:53

Super Sport.Schöne Grüße aus Emlichheim,besonders an Gerd Grettk.

01.04 | 09:37

Liebe BoulefreundInnen, als Webmaster dieser Seite will ich euch allen e...

17.05 | 16:30

Hallo , Boule - Friends ! Greetings from Ireland ! Genieße die At...

Rippich oder Junker - wer ist näher dran..?

Die Boule-Regeln

Das Spiel mit den Metallkugeln hat in Frankreich Tradition und ist in weiten Teilen des Landes Volkssport. Die zweitgrößte Boulenation ist übrigens Thailand...

Zwei Mannschaften mit jeweils zwei oder drei Spielern treten gegeneinander an. Jeder Spieler hat drei Boules; bei drei Spielern sind es je zwei Kugeln.

Das startende Team wird ausgelost. Ein Spieler der Startmannschaft zieht einen Kreis von ca. 50 cm auf dem Boden. Von dort aus wirft er die kleine Holzkugel ("Schweinchen") in eine Entfernung von rund 10 Meter.

Die Kugel wird nun mit nach unten gewandter Handfläche möglichst dicht an das "Schweinchen" geworfen - dabei müssen beide Füße geschlossen im Kreis stehen.

Danach versucht die andere Mannschaft das gleiche, und zwar bis sie es geschafft hat, eine Kugel näher bei dem "Schweinchen" zu platzieren als das andere Team... usw.

Wenn ein Team keine Kugeln mehr hat, kann das andere noch versuchen, seine restlichen Boules so gut wie möglich zu setzen.

Punkte erhält nur das Team mit der bestplatzierten Kugel. Die Punktezahl entspricht der Anzahl der Kugeln, die näher beim "Schweinchen" liegen als die bestplatzierte Kugel der gegnerischen Mannschaft.

Gewonnen hat das Team, das zuerst 13 Punkte erzielt hat.

Die offiziellen Petanqe-Regeln zum Downloaden im pdf-Format gibt es unter folgendem Link des Deutschen Petanque Verbands:

Niedersächsischer Petanqueverband:

Klaus will es genau wissen - da muss das Maßband her...

Ganz Ohr - die Bürgermeister beim Erklären der Regeln vor dem ersten Wurf...

Letzte Anweisungen durch Heinz - der Stand im Ring passt schon...

Nach dem Setzen des "Schweinchens" der erste Wurf...

Das Ergebnis der ersten Würfe unserer Bürgermeister kann sich sehen lassen...

Die Geschichte und die Entstehung des Boule-Spiels

Geschichte und Entstehung

Im 19. Jahrhundert traf man Kugelspiele in Italien, Grossbritannien und Frankreich als Volkssportarten mit jeweils unterschiedlicher Beliebtheit und mit lokal variierenden Regeln an. Das italienische Boccia, das britische Bowls und die französischen Boule-Spiele Pétanque, Jeu Provençal und Boule Lyonnaise nennt auch wikipedia als die verbreitetsten.

Frankreich und seine Boule-Spiel-Varianten

In Frankreich wurden etwa 1865 Regeln für Boule Parisienne (Boule de berges) entwickelt. Die ersten Regeln für Boule Lyonnaise vereinbarte man 1894 bei einem Turnier in Lyon. Aus Boule Lyonnaise entstand mit einfacheren Regeln und kleineren Kugeln um 1907 das Jeu Provençal, auch la longue genannt. Durch weitere Vereinfachung entwickelte sich 1910 das Jeu de Pétanque, das sich von Südfrankreich aus inzwischen auf der ganzen Welt verbreitet hat und nun auch seit 2009 in Achim ca. 30 engagierte Boule-Freunde gefunden hat.

Pétanque

Es wird überliefert, dass in der kleinen Hafen- und Werftenstadt La Ciotat, ca 30 km östlich von Marseille, sich eine Gruppe von Freunden regelmässig zum Jeu Provençal traf. Dazu gehörte auch Jules Le Noir, der aber wegen einer Gehbehinderung bei dem recht athlethischen Spiel, das mit Anlauf auf eine Entfernung von 20 Metern gepielt wird, nicht mitmachen konnte. Um nicht einfach nur zuzusehen, begann er die Kugeln auf eine kürzere Distanz zu werfen. Sein Freund Ernest Piotet leistete ihm Gesellschaft, andere kamen hinzu und mit der Zeit einigte man sich darauf, die Kugeln stehend aus dem Abwurfkreis auf eine Länge von 6 Metern zu werfen. Aus dem provençalischen ped tanco (Füsse zusammen, auf dem Boden fixierter Fuß) entwickelte sich unser heutiges Pétanque mit dem dazugehörigen Abwurf aus einem fest fixierten Kreis (siehe Foto)

Die Kugeln

Hier seht ihr eine Tragetasche und drei qualitativ hochwertige Kugeln, zwei farblich unterschiedliche "Schweinchen", Tuch, Magnet, Taschenzählgerät, trad. Fadenmessgerät und Profi-Messgerät...

Freizeitkugeln
Boulekugeln, die in Deutschland von Supermärkten, Unternehmen wie IKEA oder aber auch Versandhäusern in Boulekoffern mit 6-8 Kugeln incl. Zubehör angeboten werden,  sind meistens sehr preiswerte, verchromte und vom Verband nicht zu Wettbewerben zugelassene Freizeitkugeln. Zudem sind oft nur jeweils zwei gleiche Kugeln im Koffer, was das Auseinanderhalten bei Tête oder Doublette sehr erschwert.

Wettkampfkugeln
Dies sind Kugeln mit guter Qualität bezüglich Haltbarkeit, Rundheit und Ausgewogenheit. Ein Satz besteht aus 3 Kugeln. Jeder Satz ist durch Hersteller-Kürzel, das Gewicht und eine Seriennummer eindeutig identifizierbar.

Grösse und Gewicht
Die heutigen Spielkugeln bestehen überwiegend aus Stahl. Sie müssen ein Gewicht zwischen 650 und 800 g haben und ihr Durchmesser kann zwischen 70,5 und 80,0 mm betragen.

Die Auswahl

Neben den Kriterien Größe und Gewicht können auch die Oberfläche und die Oberflächenhärte eine Rolle spielen
Im Spiel unterscheidet man zwei bevorzugte Spielertypen, den Leger und den Schießer. Als Orientierung: Ein Leger wird eher kleine, schwere, stark geriffelte und harte Kugeln verwenden, da diese besser die Richtung halten und ein kleineres Ziel bieten. Ein Schießer wird sich eher große, leichte, glatte und weiche Kugeln zulegen, um eine größere Chance für einen Treffer zu haben.

Kosten für Kugeln und Zubehör
Pétanque ist eine vergleichsweise günstige Freizeitbeschäftigung. Ein guter Satz Kugeln kostet rund 60,- 120,- €. Hinzu kommen eine Zielkugel ("Schweinchen" oder franz. cochonnet bzw. bouchon), ein Tuch zum Säubern der Kugeln, ein Messgerät, eine Tasche und bei uns älteren Boulern ganz wichtig - ein Magnet um den Rücken zu schonen...



Die Wurftechnik

Typische Haltung der Kugel...

Wie halte ich die Kugel und wie lasse ich sie los?

Bevor man überhaupt anfängt, Boule zu spielen, sollte man sich unbedingt angewöhnen, die Kugeln richtig in die Hand zu nehmen:


Der Handrücken zeigt beim Wurf immer nach oben. Nur so rollen die Kugeln automatisch über die drei Mittelfinger ab. Sie erhalten so einen schönen Rückdrall (backspin) der den Lauf der Kugel stabilisiert und in der Länge besser kalkulierbar macht.


Legen (franz. pointeur)

das meint beim Boule: möglichst präzise platzieren. Man kann sich für drei verschiedene Wurftechniken entscheiden:

Rollen oder Kullern (franz. Roulette),

den halben Bogen (franz. demi-Portée)

den hohen Bogen (franz. haute Portée)

Alle drei Wurfarten kann man aus der Hocke oder aus dem Stand spielen.
Tipp: je kürzer die Distanz bzw. je härter der Boden ist, desto eher sollte man aus der Hocke spielen.
Egal, für welchen Wurf man sich entscheidet, der Körper muß immer gut ausbalanciert sein, um ihn nicht zu "verreißen".
Für jede Wurftechnik gilt: Die Kugel nicht durch Muskelkraft, sondern nur durch den Schwung des Armes fliegen lassen!

Wenn man sie aus der oben abgebildeten Handhaltung über die Fingerkuppen abrollen läßt, erhält sie automatisch einen Rückdrall, der ihren Lauf stabilisiert und in der Länge kalkulierbarer macht.
Der Punkt, an dem die Kugel auf den Boden auftreffen soll (franz. Donnée), muß `gesund' sein, damit sie nicht verspringt. Eine Donnée genau zu treffen, erfordert intensive Übung. Die richtige Wahl einer Donnée setzt die "Kunst des Bodenlesens" voraus, die sich erst durch viel Erfahrung ergibt.
Und: lieber zu kurz als zu lang legen, denn eine Kugel vor der Sau stört den Gegner. Und bei seitlichem Gefälle des Geländes sollte man beherzigen: immer am Berg spielen, nie im Tal.
Um erfolgreich Pétanque spielen zu können, muß man gerade auch taktisch versiert sein. Anfänger wollen jede Kugel am liebsten an die Sau legen. Profis spielen oft "auf Bild", nicht "auf Punkt".
 Solche Finessen lassen sich letztlich nur nach Bezahlen von viel Lehrgeld erlernen. Hier reicht der Platz für eine weitere Vertiefung nicht und wir befassen uns lieber mit Tipps zum Schießen, von denen man bei Beachtung echt profitieren kann.


Schießen (franz. tirer)

ist spektakulär, macht Laune, kann Spiele umdrehen und ist im Vergleich zum Legen einfacher und schwieriger zugleich.
Auch wenn das Wort den Irrtum nahelegt: Schießen hat nichts mit Gewalt sondern mit Gefühl zu tun. Um gut zu schießen, braucht man:
eine präzise Sensorik und gutes räumliches Vorstellungsvermögen
einen sicheren Stand durch vollendet ausgelotetes Gleichgewicht
eine permanent geübte optisch-motorische Koordination
eine Automatisierung und Vereinfachung der Bewegungsabläufe
stimmige Konnotationen im Bewußtsein (etwa Phantasien eines zärtlichen Kusses und nicht Gedanken, etwas abschießen zu wollen)
eine mentale Belastbarkeit und Erfolgszuversicht

Wenn man bereits als Kind anfängt, zu ballern und zu treffen, kann man es praktisch nie mehr verlernen. Wer erst als Erwachsener anfängt, schießen zu üben, wird sich immer damit herumplagen müssen, daß der Verstand mitspielen will.
Nur: der stört defacto eher, als daß er helfen könnte!
Wer sich eine weiche, eher zeitlupenmäßige Technik beim Schwingen des Arms angewöhnen kann, wer einen sicheren Stand hat und der Kugel `nicht hinterherfällt' und wem es nach viel Übung gelingt, sich vom Bauch regieren zu lassen und vorm Schuß an nix mehr zu denken, der hat als Erwachsene/r noch eine gewisse Chance, eine/r gute/r Ballerfrau/mann zu werden.
 Ja, er wird Schießen zuweilen als kinderleicht empfinden und seine Volltreffer als ungemein luststiftende Erlebnisse beschreiben.

Pointeur (Roulette)

Ute beim Rollen...

Demi-Portée

Goswin beim halben Bogen...

Haute Portée

Heinz beim hohen Bogen...

Tirer

Gert beim Schießen...

Volle Power

Hohe Konzentration

Die Fanny

Goswin posiert hier für den genüsslichen Fanny-Kuss...So erhält das Verlieren doch noch eine versöhnliche Nuance.

... was bedeutet eigentlich "Fanny"

Die Fanny hat mit dem Schicksal des Verlierers zu tun, zumal wenn ihm das Unglück zustößt, ohne einen eigenen Punkt zu unterliegen. 

Für diese Situation der 13:0 Niederlage hat sich in Frankreich der Begriff Fanny eingebürgert. Das Wort selbst kommt aus dem Englischen und ist
dort außer als Mädchenname auch als eine (alte) Vulgär-Bezeichnung für das weibliche Geschlechtsteil und den Po gebräuchlich.

Schon Cleland benutzte es in dieser Zweideutigkeit 1749 in seinem anrüchigen Roman "Memoirs of Fanny Hill". Von französischen Boulespielern ist dieses Wort als Ersatz für "baiser le cul de la vielle" (den Hintern der Alten küssen) übernommen worden, das schon im 17. Jahrhundert als Strafe für den sang- und klanglosen Verlierer bei einigen Spielen bekannt war. 


Der Gewinner, so führen Merou et Fousloudisaus, nahm dann die Alte im Triumphzug auf die Schultern, was auf noch ältere gefärbte (vorchristliche) Traditionen schließen lässt.

(Auszug aus "BOULE, PÉTANQUE BOCCIA" von Hübner / Koch 1988.)